Die Mitarbeiterakquise stellt für deutsche Krankenhäuser eine fortlaufende Herausforderung dar. In einer Zeit, in der Fachkräftemangel und der demografische Wandel die Personalbeschaffung beeinflussen, sind Krankenhäuser verstärkt darauf angewiesen, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden. Die hohe Nachfrage nach medizinischem Fachpersonal, einschließlich Ärzten, Pflegekräften und technischem Personal, hat zu einem intensiven Wettbewerb zwischen den Krankenhäusern geführt, um die offenen Stellen zu besetzen und den Versorgungsauftrag sicherzustellen.
Traditionell wurden Bewerbungsprozesse in Krankenhäusern oft manuell und papierbasiert durchgeführt. Dies führte zu einer Reihe von Herausforderungen und Engpässen, die die Personalbeschaffung erschwerten. Hier sind einige der Hauptprobleme:

  • Zeit- und Ressourcenmangel: Der manuelle Umgang mit Bewerbungen erfordert einen erheblichen Zeitaufwand für das Sortieren, Überprüfen und Archivieren von Bewerbungsunterlagen. Krankenhäuser haben oft begrenzte Ressourcen, und die Verwendung von Personal für diese zeitraubenden Aufgaben kann zu Engpässen in anderen wichtigen Bereichen führen bzw. die Bewerbungsverfahren unnötig verlängern.
  • Fehlende Transparenz und Koordination: Bei manuellen Bewerbungsprozessen besteht die Gefahr, dass Informationen verloren gehen oder nicht ordnungsgemäß kommuniziert werden. Das kann zu Missverständnissen führen und die Zusammenarbeit zwischen den Personalabteilungen und den Fachabteilungen beeinträchtigen. Die Koordination von Vorstellungsgesprächen und die Nachverfolgung von Bewerbern gestaltet sich oft schwierig.
  • Kandidatenengagement und -erfahrung: In einem wettbewerbsintensiven Umfeld müssen Krankenhäuser sicherstellen, dass sie ein positives Bewerbererlebnis bieten, um talentierte Bewerber anzuziehen und zu überzeugen. Der Einsatz von veralteten und zeitaufwändigen Bewerbungsverfahren kann dazu führen, dass Kandidaten frustriert werden und sich für andere Arbeitgeber entscheiden.
  • Datenschutzvorschriften: Im Bewerbermanagement gelten strenge Datenschutzvorschriften, darunter die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG). Arbeitgeber müssen die Einwilligung der Bewerber einholen, nur relevante Daten erheben und angemessene Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Bewerber müssen transparent informiert werden und haben Rechte wie Auskunft, Berichtigung und Löschung. Die Informationen zum Bewerber dürfen nur für den Zeitraum des Verwendungszwecks (Bewerbungsverfahren) gespeichert werden und müssen anschließend unwiderruflich gelöscht werden.

Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, erkennen immer mehr Krankenhäuser die Notwendigkeit, digitale Bewerbermanagementsysteme einzuführen. Ein solches System ermöglicht es, den gesamten Bewerbungsprozess zu automatisieren und zu optimieren. Nachfolgend sind einige Vorteile, die mit der Einführung eines digitalen Bewerbermanagementsystems verbunden sind:

  • Effizienzsteigerung: Durch den Einsatz eines digitalen Bewerbermanagementsystems können Krankenhäuser den Bewerbungsprozess beschleunigen und zeitaufwändige Aufgaben automatisieren. Das System ermöglicht eine schnelle und einfache Verwaltung von Bewerbungen, einschließlich des Sortierens, Filterns und Priorisierens von Kandidaten. Dadurch sparen Krankenhäuser wertvolle Zeit und Ressourcen.
  • Verbesserte Zusammenarbeit: Ein digitales Bewerbermanagementsystem fördert die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Parteien, einschließlich der Personalabteilung, Fachabteilungen und Entscheidungsträger. Alle an einer Bewerbung beteiligten Mitarbeiter haben zu jeder Zeit Zugriff auf die Informationen und Dokumente der Bewerbung und Transparenz über den aktuellen Stand des Bewerbungsprozesses.
  • Optimierung der Kandidatenauswahl: Durch die Nutzung von Filter- und Suchfunktionen können Krankenhäuser mithilfe des Systems Bewerberprofile gezielt mit den Anforderungen der Stellenangebote abgleichen. Dies unterstützt eine präzisere Auswahl qualifizierter Kandidaten und verbessert somit die Qualität der Einstellungen.
  • Beachtung der Datenschutzvorschriften: Durch die Verwendung eines digitalen Systems können Krankenhäuser sicherstellen, dass sie die strengen Datenschutzvorschriften, wie die DSGVO und das BDSG, einhalten. Dies gewährleistet den Schutz der Bewerberdaten und reduziert das Risiko von Datenschutzverletzungen oder rechtlichen Konsequenzen, beispielsweise durch die automatisierte Anonymisierung von Bewerberdaten und -dokumenten zum Ablauf des Verwendungszwecks.
  • Positives Bewerbererlebnis: Ein Bewerbermanagementsystem erleichtert Bewerbern den Bewerbungsprozess durch eine einfache Online-Bewerbung und eine zeitnahe Kommunikation. Es ermöglicht eine gezielte Übereinstimmung von Fähigkeiten und Stellenanforderungen, verbessert die Bewerbererfahrung und schützt die Privatsphäre der Bewerber. Insgesamt bietet es Bewerbern einen effizienteren, transparenteren und benutzerfreundlicheren Bewerbungsprozess.

Zusammenfassend ist die Einführung eines digitalen Bewerbermanagementsystems für deutsche Krankenhäuser von zentraler Bedeutung, um den Bewerbungsprozess effizienter zu gestalten, qualifizierte Bewerber anzuziehen und die Personalbeschaffung im Wettbewerbsumfeld erfolgreich zu bewältigen.